Freitag, 20. November 2009

Peruanische Koordinationsfähigkeit...

...oder warum die Lea ab und zu gerne jemanden an die Wand klatschen würde.

In der Regel ist mein Schulalltag ja recht unspektakulär. Hin und wieder gibt es aber Tage, die es wert sind, erwähnt zu werden. Gestern war so ein Tag. In der Schule herrschte das Chaos und alles ging drunter und drüber.
Lena und Philip waren beide krank, sie hatten's im Magen. Glücklicherweise war Lena wieder so fit, dass sie arbeiten konnte. Aber Philip eben nicht, deshalb hat ein Praktikant gefehlt. Dummerweise war es auch noch ein Mittwoch. Mittwochs gehen immer zwei von uns Praktikanten in eine andere Waldorfschule um dort unser Gemüse und ein bisschen Gebäck zu verkaufen. Dafür müssen morgens zwei Leute schon um sechs anfangen Zöpfe und Brot zu backen. So weit so gut.
Da Philip und Lena ja nicht konnten waren Raquel und ich morgens am backen und wir waren auch beide mit Verkaufen dran. Ein Lehrer war den ganzen Tag nicht da, weshalb Nico, der ja eigentlich bei mir im Salon ist, in der anderen Klasse war. Irgendwann kam dann mein Lehrer an und erzählte, dass Luci (unsere Köchin) krank ist und ich in der Küche helfen sollte. Außerdem müsste er zur Bank. Das muss er öfter, aber es war echt ein schlechter Zeitpunkt. Er hat dann auch selbst festgestellt, dass ich mich nicht dreiteilen kann. Blöde Sache das. Aber er hatte keine Zeit mehr, sich eine Lösung zu überlegen. Das hat er netterweise mir überlassen. Also kam eine etwas fittere Schülerin aus einer anderen Klasse um auf meine Schüler aufzupassen und ich bin los um mit den anderen Lehrerinnen zu reden, was wir machen könnten. Denen ist aber auch nichts eingefallen. Letztendlich haben wir dann beschlossen, dass Raquel alleine zum Verkauf geht und ich in die Küche sobald mein Lehrer wieder da wäre. Also bin ich zurück in meinen Salon und anschließend in die Pause. Dort hat einer meiner Schüler gemeint, er muss sich jetzt selbst schlagen, wovon ich ihn dann glücklicherweise abhalten konnte. Hätte ich mal besser gelassen, denn ungefähr eine Minute später ist er dann auf mich los. Mit der einen Hand hat er mich an den Haaren gezogen und mit der anderen auf mich eingeschlagen. Ich weiß nicht, wie ich mich befreit habe, aber irgendwie ist es mir gelungen. Blöderweise war weit und breit kein anderer Praktikant und auch kein Lehrer zu sehen. Also bin ich mit dem Schüler in die nächstbeste Klasse zur nächstbesten Lehrerin. Man muss dazu sagen, dass ich vor Schreck und Schmerz geheult habe, als hätte mir einer einen Arm rausgerissen. Lena und die Lehrerin waren glaub ich ganz schön erschrocken. Naja, jedenfalls haben die meinen Schüler dann behalten und ich bin raus zu den anderen. Und dann war‘s echt süß, als die Fitteren gesehen haben, dass ich weine haben sie mich alle geknuddelt und mir sogar ein Glas Wasser gebracht. Irgendwann (natürlich eine Stunde später als er angekündigt hatte) kam dann mein Lehrer wieder und ich bin ab in die Küche. Ich sag‘s euch, ich war echt froh, als alle Schüler weg waren…
Was mich an der ganzen Sache so nervt, ist zum Einen, dass ich alleine in der Pause war und zum Anderen, dass ständig irgendwelche Lehrer weg sind. Das hab ich heute dann auch mal zur Sprache gebracht. Bin mal gespannt, was draus wird.

Aber es gab auch etwas Erfreuliches an der ganzen Sache: Ich hab‘s geschafft mich mit allen Lehrern zu verständigen und ihnen klar zu machen, was es so für Schwierigkeiten gibt (also die Sache mit dem Dreiteilen und so) :-).
Und heute war ein schöner Tag, die Sonne hat geschienen, die Vögel haben gezwitschert und die Lea hat ihre gute Laune zurück!

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