Ja ich weiß.
Die Basler reden gar nicht soooo Schweizerdeutsch. Find ich aber schon. Geht ja noch, ich versteh sie wenn sie langsam und deutlich sprechen. Aber auch in Basel kennt man solch pädagisch wertvollen Dinge wie Kleingruppen (für meine Freunde der eh: Murmelgruppen...). Und wenn 60 Personen jeweils zu siebt in Kleingruppen in einem Seminarraum auf Schweizerdeutsch diskutieren, dann geht die Hälfte verloren. Was natürlich an der Akkustik liegt.
Aber ansonsten wars echt nett in der Hochschule heute Morgen. Eine ziemlich kleine Angelegenheit, dafür aber sehr organisiert und sympathisch. Und es war echt anstrengend, das muss ich sagen.
Nachdem ich meinen Kopf etwas ausgeruht habe, gab ich mich heute Mittag hingebungsvoll meiner Hausarbeit hin. Nein, nicht schon aus diesem Semester, noch aus dem letzten... Aber das wird!
Ansonsten genieße ich es Zeit zu haben. Ich würde sie gerne intensiver nutzen und ein bisschen mehr in Basel herumkommen. Aber meinem Fuß ist ein Vormittag unterwegs schon fast zu viel... Außerdem meint es das Wetter nicht sonderlich gut mit mir. Tssss.
Haut rein!
Eure Lea
PS: Voll gut, ich hab deutsches Handynetz in der Wohnung!
cknom - 19. Sep, 18:56
Gruezi,
so, jetzt kennt mich Basel auch. War heute an meinen beiden Hochschulen. Eigentlich ist die eine ja gar nicht so weit weg, mit dem Tram brauche ich da nur 20 Minuten. Aber der Außenstandort ist in Olten und da muss ich allein schon 40 Minuten Zug fahren. Und dann noch 15 Minuten laufen. Aber hey, wenn ich dann wieder wie ein normaler Mensch laufen kann, brauche ich bestimmt nur noch 10 Minuten.
Heute gibt es eigentlich nichts Spektakuläres zu berichten. Außer vielleicht, dass ich gleich mal einen Unfall gesehen habe. War aber nichts Großes, da sind nur zwei ineinander rein gefahren. Dummerweise auf den Gleisen. Aber der Tramfahrer hat's gleich gecheckt und angehalten. Die Menschen durften sogar aussteigen, obwohl da keine Haltestelle war. Könnt ihr das mal im vvs und bei der DB verkünden?
Was auch noch interessant war: Als ich 10 Minuten später wieder vorbeigefahren bin, hat man davon nichts mehr gesehen. Wie lange braucht das in Deutschland, bis ein Unfallort geräumt ist? Aber hey, ich muss zugeben, die Polizei wohnt direkt daneben :-)
Jetzt werde ich mal noch was kochen mit David und mich dann auf morgen vorbereiten, da geht's nämlich richtig los.
Liebe Grüße,
Lea
cknom - 18. Sep, 17:59
Hallo zusammen,
jetzt bin ich also in Basel angekommen, Besitzerin einer Monatskarte für sämmtliche Verkehrsmittel und etwas erledigt. Und das obwohl mein Umzugskommite (bestehend aus Philip, Lara, Mama und meinem Mitbewohner David) weitaus mehr leisten musste als ich. Auch wenn ich meiner Meinung nach gar nicht soooo viel Zeug hatte; es trägt sich eben doch nicht von allein in den vierten Stock. Aber jetzt ist alles da und auch schon eingeräumt. Ich finde mein Zimmer sieht nach mir aus :-)
An der Tür und am Briefkasten bin ich verewigt, mit dem was-weiß-ich-wie-viel-Zoll-Bildschirm im Wohnzimmer inklusive des DVD-Players, der HD-Auflösung und dem Dolby-Surround bin ich vertraut und wo der Sicherrungskasten ist weiß ich auch. Mein Velo hat seinen Parkplatz gefunden und das nächstgelegendste Café ist ausgekundschaftet. Kurz: Das Zügeln ist vollbracht. Wie ihr merkt werden meine Sprachkenntnisse auf die Probe gestellt und ich erweitere meinen Wortschatz, was mir sehr viel Freude bereitet.
Und heute Abend? Habe ich sturmfrei und werde es trotzdem ruhig angehen lassen, denn danach verlangen mein Fuß, mein Kopf und die Nachwirkungen der letzten, doch recht kurzen Nächte.
Die ersten Grüße aus der Schweiz
von eurer
Lea
PS: Warum "doch da"? Das liegt an den wunderschönen Glocken, die ich durchs offene Fenster hören kann. Das ist so ähnlich wie zu Hause auf dem Balkon zu sitzen und die vertrauten Klänge zu hören...
PPS: Wer mich stalken will, hier die Festnetznummer meiner WG: 0041 (0) 612712105
Und was ich liebe ist Post:
Lea-Manon Sartorius
Spalenring 71
4055 Basel
cknom - 17. Sep, 18:06
So ihr Lieben,
nachdem mein Blog nun eine längere Ruhephase hinter sich hat, werde ich ihn wieder reaktivieren.
Manche wissen es, Andere vielleicht noch nicht: Nach dem ich nun eineinhalb Jahre (mehr oder weniger) zu Hause war, zieht es mich wieder einmal für längere Zeit ins Ausland. Diesmal nicht allzu weit weg... Die nächsten vier Monate werde ich in Basel weilen um dort ein Auslandssemester zu verbringen.
Damit ihr ein bisschen wisst, was da so abgeht, könnt ihr euch hier auf dem Laufenden halten. Natürlich bin ich nicht aus der Welt, auf jeden Fall per Mail und wahrscheinlich auch telefonisch zu erreichen. Und es gibt ja noch die gute, alte Post!
Sobald ich in Basel bin, werde ich dann Details posten.
Los geht's am Samstag und damit schon ziemlich bald...
Eure Lea
cknom - 13. Sep, 13:12
Ich bin gut zu Hause angekommen! War ein recht anstrengender Flug, weil ich so lange unterwegs war (27 1/2 Stunden) und ich bin total müde. Aber ich geh jetzt nicht ins Bett, denn sonst kommt das böse Jetlag und holt mich ein.
Man sieht sich!
Eure Lea
cknom - 5. Feb, 13:59
So, gleich gehts mal wieder zum Flughafen. Nur dass ich diesmal diejenige sein werde, die in den Flieger einsteigt.
Nachdem ich gestern noch einmal mit fast allen Leuten ein bisschen Abschied gefeiert hab und jetzt auch meine Koffer gepackt sind, kanns echt losgehen. Auf die 27-stündige Reise freue ich mich jetzt zwar nicht so, aber fliegen ist an sich ja doch was Schönes.
Der nächste Eintrag wird dann hoffentlich ein Bin-gut-gelandet-Eintrag am Freitag sein.
Eure Lea
cknom - 4. Feb, 00:19
TAG 1: UND DAS ABENTEUER BEGINNT
Kein Wasser, kein Strom...
Tja, wenn es viel regnet funktioniert so Einiges nicht. Und morgen geht der eigentliche Trip erst los. Ich will nicht wissen, wie ich nach vier Tagen wandern, drei Nächten im Zelt, und das Ganze ohne Toilette und Dusche, aussehe. Da kann ich nur, dass ich meinem Traumtypen nicht begegne...
TAG 2: BAJADA, SUBIDA, BAJADA, SUBIDA
Nach einem ausführlichen Essens-Einkauf ging‘s gegen 10 Uhr los. Laura, unsere beiden Amis Spring und Cody, der Guia, vier Mulis und ein Haufen Gepäck.
Hoch, runter, hoch, runter. Nach einer kurzen Mittagspause ging‘s dann erst einmal fast nur noch bergab. Erschöpft kamen wir dann gegen 17 Uhr unten am Fluss – der die Farbe eines Schokoladenmilchshakes hat, wie Spring fieser Weise angemerkt hat, denn du willst nichts lieber als ein Schokomilchshake, wenn du unten ankommst (lieber Gruß an meine geliebte Schwester: rate mal, was ich am Freitag gerne hätte ) – ankamen, wollten wir nichts wie ab unter die Dusche. Glücklicherweise waren solche sogar vorhanden. Laura und ich nichts wie ab drunter. Als wir dann gerade so richtig schön eingeseift waren, haben die Duschen dann beschlossen, nicht mehr zu funktionieren. Blöd. Wir haben nach allen gerufen, aber der Fluss war so laut, dass uns einer gehört hat. Also haben wir irgendwann beschlossen, uns am Wasserhahn abzuseifen, was echt umständlich ist, aber es hat funktioniert. Nach einem leckeren Abendessen, dass unser Guia für uns gekocht hat, ging‘s dann ab in die Zelte.
TAG 3: DER WEG IST DAS ZIEL
Irgendwann musst du so denken, sonst gibst du auf. Wir sind den ganzen Morgen nur bergauf gelaufen. Das war so brutal. Ab und zu durften wir zwar auf die Mulis, was auch echt geholfen hat, aber als wir nach vier Stunden oben ankamen, waren wir fix und fertig. Nach eineinhalb Stunden Mittagspause mussten wir aber weiter, denn wir wollten ja zum Choquiquerao. Für die eigentlich einstündige Strecke, haben wir zwei gebraucht und es ging auch nicht nicht bergauf, wie uns gesagt wurde.
Ich war kurz vor einem Zusammenbruch. Körperlich und nervlich. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich hatte das Gefühl, dass mich meine Beine keinen Meter weiter mehr tragen würden. Haben sie natürlich doch getan und als ich in den Inka-Ruinen ankam und ein bisschen ausgeruht hatte, ging‘s dann wieder. Aber jetzt mal im Ernst: Die Inka-Könige hatten doch echt einen an der Klatsche. Lassen riesige Anlagen mitten an den steilsten Hängen am Berg bauen (ich will nicht wissen, wie viele Arbeiter dabei ums Leben gekommen sind) nur um dann – traurig aber wahr – doch von den Spaniern erobert zu werden. Und ich muss da hin laufen. Nichts desto trotz sind die Bauwerke echt beindruckend und auf Grund ihrer Hanglage bauwerkliche Höchstleistungen.
Was ich aber unbedingt auch noch erwähnen muss, ist das Dorf indem wir die zweite Nacht verbracht haben. Es besteht aus vier Familien, ziemlich vielen Kühen, Mulis, Pferden, Hühnern, Cuys und sonstigem Getier. Und es hat mich total an den Bauernhof in Südtirol erinnert, auf dem ich viele Ferien meiner Kindheit verbracht habe. Wenn ich jetzt aus dem Zelt schaue (nächster Morgen) sehe ich Berge. Langsam verzieht sich der Nebel und es verspricht ein wirklich schöner Tag zu werden.
TAG 4: STERNENHIMMEL UND VOLLMONDNACHT
Mal wieder etwas länger schlafen. Etwas länger bedeutet in diesem Fall bis 7 Uhr. Wenn um dich herum gefühlte 20 Hähne krähen, nimmt lang ganz andere Dimensionen an. Ein kurzes Frühstück und nichts wie los ein bisschen das Dorf (Marampota) erkunden. Hast du schon mal gesehen, wie einem wilden Papagei die Flügel gestutzt werden? Den Anfang hab ich noch angeschaut, dann wurde es mir zu langweilig. Gegen elf sind wir dann auch losgelaufen. Drei Stunden bergab. Nach einem leckeren Mittagessen ging‘s dann auch wieder bergauf. Wir mussten aber nur eine gute Stunde hochlaufen, nichts im Vergleich zum Vortag, dann durften wir unsere „Autos“ benutzen. Oben angekommen hatten wir einen fantastischen Ausblick auf die Berge und den Fluss. Einen schöneren Zeltplatz kannst du dir nicht vorstellen!
Jetzt sitze ich hier und lasse mein Buch vom Vollmond beleuchten, freue mich des Lebens und an der Tatsache, dass dieser Tag nicht halb so anstrengend war, wie der vorige und werde die Nacht – so es nicht regnet – auf ca. 2000m Höhe im Freien verbringen.
TAG 5: DAS GROSSE FINALE
Ok, ich geb‘s ja zu: Wir haben nur die halbe Nacht draußen geschlafen. Aber was würdest du machen, wenn du von vier Mulis angegriffen werden würdest?
Heute hieß es zuerst einmal bergauf. Lange Schritte, kurze Knie, kommt man rauf, man weiß es nie… Natürlich sind wir oben angekommen. Und wurden mit einem tollen Ausblick auf beide Täler belohnt. Auf das, welches wir gerade hochgekommen waren und auf das, das wir noch runter mussten. Alles kein Problem. Auf geht’s, ab geht’s, drei Tage laufen. Gemein wurde es erst zum Schluss, als wir nach Cachora wieder hoch mussten. Aber schließlich kamen wir an. Und jetzt sitze ich wieder in Abancay in einem Hotel und fühle mich wie der König in Person. Ich hab‘s tatsächlich geschafft. Vier Tage Berge hoch und runter wandern. Da sag ich nur: Nächster Trail kommt bestimmt, drei Tage laufen…
So, jetzt noch ein kurzer Kommentar zum Schluss. Vielleicht hat der Ein oder Andere in den Nachrichten mitbekommen, was hier gerade abgeht. Es hat ziemlich viel geregnet. Aguas Calientes, das Dorf vor Machu Picchu, der Touristenhochburg, wurde ziemlich krass überschwemmt. Die Leute mussten mit Helikoptern weggeflogen werden. Dummerweise befindet sich der Trail, den ich gelaufen bin, in der selben Region. Mir ist aber nichts passiert, wir hatten total glück, bei uns hat es sogar nur sehr wenig geregnet. Aber wie gesagt, hier stehen einige Städte unter Wasser und es sind auch schon Leute ums Leben gekommen. Ziemliche krass das Ganze.
Jetzt reichts aber für heute. Machts gut, bis bald in Deutschland!
Ps: David ist lieb
cknom - 1. Feb, 15:18
So ihr Lieben,
momentan befinde ich mich, wie ja bereits angekuendigt, in Abancay, einer kleinen Stadt in den Bergen. Viel machen kann man hier nicht, es ist wirklich nicht viel los. Gestern hat es den ganzen Tag geregnet (was in der Regenzeit gelegentlich passieren soll, wie ich mir habe sagen lassen). Trotzdem sind wir auf den Aussichtspunkt der Stadt gefahren. War echt schoen da oben, es gab auch einen kleinen Zoo mit Vicuñas, Baeren, Condoren...
Eigentlich bin ich ja hier um einen Inka-Trail zu laufen. Aber wie immer, kam so Einiges dazwischen. Nicola, eine andere Freiwillige, mit der wir losziehen wollten, ist ziemlich krank, hat hohes Fieber und so. Heute abend kommt sie hier an. Wir wollten eigentlich morgen loslaufen, aber jetzt gehen wir erst am Mittwoch, damit sie sich noch ein bisschen ausruhen kann. Dazu mussen wir aber ersteinmal den Guide erreichen, der uns empfohlen wurde. Das funktioniert aber nicht. Wie ihr seht, ist also noch alles unklar. Aber die Hoffnung stirbt zu letzt.
Mal schauen, was ich mit dem angefangenen Tag noch so Tolles anstellen kann.
Eure Lea
cknom - 25. Jan, 18:36